Ich fürchte ich bin doch einer von denen

Ich hab mich ja mal ausführlich dazu geäußert wie ich zu diesem einen bestimmten Begriff stehe. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass es eine Bewegung im Sinne einer Jugendkultur, wie es dem Begriff Hipster gerne anhaftet wird, nicht gibt.
Hipster werden, wie ich das beurteile, immer nur von ausenstehenden Personen als solche tituliert. Niemand wurde sich selber als Hipster bezeichnen. Zumindest nicht in erster Linie.

Ich schon. Je mehr ich darüber nachdenke desto mehr fällt mir auf, wie viele der allgemeinen Merkmale doch bei mir wieder zu finden sind. Ich fürchte ich bin mehr Hipster als manch einer zugeben will.

Dabei trage ich diese Kleider,  von denen man sagen könnte,  wenn man in solchen Kategorien denken will, Klamotten von Hipstern sind. Nicht aus Gründen einer Zugehörigkeitsbedürfnisses. Schlicht deshalb weil ich mich wohl fühle. Ich bewege mich in einer Welt, die von Zeitgeist und sich ändernden Stilen gekennzeichnet ist. Alle Jahre ändert sich die Mode von jung und von alt und warum sollte ich mich dem verwehren? Weite Hosen sehen an mir falsch aus. Ich trage Hemden,  vorzugsweise auch karierte, seit ich 13 jahre alt bin. Meine Hornbrille habe ich bei ebay für einen euro gekauft und mir Gläser einsetzten lassen,  die meine Sicht verbessern sollen und weniger mein Ansehen.  Das diese retro ist, finde ich gut. Sie ist ein originales Teil, welches ich trage da mir Brillen aus den Optikergeschäfften nicht gefallen und ich nicht einsehen will noch mehr Geld für etwas neues auszugeben, während unsere Müllberge weiter wachsen.

Meinen Bart,  oder das was diese Haare im Gesicht darstellen sollen, trage ich weil ich ohne diesen ein Kindergesicht habe.
Ich fotografiere forzugsweise mit einer alten analogen Kamera.  Ja gut, man kann sagen einer Retrokamera.  Ich mag den Look den Fotos auf Film haben, den Gedanken das gute Bilder Zeit, einen geziehlten Blick und nicht mehrere Versuche brauchen. Außerdem kann ich mir, so oft ich auch das Sparen versucht habe keine neue digitale Kamera leisten.

Das ganze geht weiter bei meiner Frisur und auch bei meiner Einrichtung. Wer meine Wohnung in Hamburg gesehen hat, der wird wissen was ich meine. Vintage hnd selfmade wohin man blickte. Die Wohnung hätte auch die fotokullise eines Hipstermagazin sein können. Europaletten und alte Obstkisten wohin man sieht. Dabei haben wir uns bei der Einrichtung weniger gedacht was gerde möglichst angesagt ist. Viellmehr haben wir uns überlegt, was ist einfach und sieht dabei trotzdem gut aus.

Ohne Frage, bei unseren tagtäglichen Entscheidungen was wir anziehen, welche Musik wir hören, wie wir unsere Haare tragen oder unsere Freizeit verbringen, sind wir immer beeinflusst von einer zeitgemäßen Strömung. Keine unserer Ausdrucksformen sind zufällig oder auch nur ansatzweise so individuell wie wir uns das manchmal wünschen würden. Ich finde das aber nicht schlimm. Solange wir bewusst erleben was uns umgibt und bewusst so leben wie wir uns entscheiden haben wir schon einen großen Grad an Selbstbestimmung in uns. Was ist falsch daran zu machen was wir lust haben zu machen, wenn wir es nur bewusst tun. Die Tatsache, dass wir dabei immer auch einer vorgegebenen Richtung folgen hat meinem Verständnis von individuellen leben keinen Einfluss auf unsere Autonomie.

Wer blind befolgt was alle vormachen, dem kann man sicher vorwerfen ein Mitläufer, dieser Tage also wohl ein Hipster zu sein. Wenn ich mir aber Gedanken mache, meine Art der Lebensführung reflektiere, dann habe ich kein Problem wenn man mich als Hipster zu bezeichnen. Wenn es dir das einfacher macht, bitteschön.

Der nächste Artikel wird übrigens ein hohen Grad an hipsteresken Inhalten haben. Ich habe mir einen alten Rennradrahmen gekauft. Darüber bin ich sehr glücklich.

Und wo ich schon hier sitze und meine Sebstdarstellung auslebe: Ich hab wieder Bilder Vom Entwickeln geholt. Sind ganz gut geworden teilweise zumindest. Großteil enstanden die Bilder auf einer Fahrradtour im Süden von Hamburg. Wirklich erstaunlich was für Orte man entdeckt, wenn man nur ein paar Minuten mit dem Rad aus der Stadt herrausfährt.

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2 Gedanken zu „Ich fürchte ich bin doch einer von denen

  1. welcome here!
    🙂
    hab grad deine letzten zwei einträge gelesen, weil ich nach dem café velo gesucht hab, wo ich vermutlich am 21.10. um 19 uhr bin…
    und weil ich deinen lebensstil nach deiner beschreibung und den fotos in etwa einzuschätzen glaube zu können
    😉
    hier ein ausstattungstipp für dich: sozialkaufhaus der caritas “weißer rabe”, bavariastraße 6, also wohl ziemlich in deiner nähe. vielleicht sieht man sich da mal, ich hab meist einen blauen rucksack dabei!
    😉
    und mein fahrrad ist ein 70er-jahre-pseudo-renner von schwalbe, hehe!
    😀

    1. Grüße dich! Das ist ein sehr schöner Tipp. Tatsächlich bin ich gerade etwa einmal die Woche im weißen Raben. Großartiges Sache dieser Rabe. Wusstest du, dass die auch einen zweiten aufgemacht haben? In der landsberger Straße in der Nähe von der donnersberger Brücke.

      Der ist noch etwas größer und hat damit noch mehr geilen Kram. Vor allem was Bücher, musik und solche sachen angeht. Kleiner tipp zurück 🙂

      Wenn du im cafe velo bist sehen wir uns bestimmt mal dort. Vielleicht finde ich noch ejnen Anlass am 21. Dort auch mal vorbei zu schauen. Liebe grüße
      Jo

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